Sie sind hier: Themen / Schuld & Vergebung
Barlach, Das Wiedersehen

Denkschrift der VKL der DEK an den Führer und Reichskanzler, 28. Mai 1936: "... wenn dem Christen im Rahmen der nationalsoz. Weltanschauung ein Antisemitismus aufgedrängt wird, der zum Judenhass verpflichtet, so steht für ihn dagegen das christliche Gebot der Nächstenliebe ..."

Theophil Wurm, Schreiben an Regierungsstellen 1941-1943.

Altpreuß. Bekenntnissynode, Breslau, Oktober 1943: "Über die Tötung des Verbrechers und des Feindes im Kriege hinaus ist dem Staat das Schwert nicht zur Handhabung gegeben ... Begriffe wie 'Ausmerzen', 'Liquidieren', 'unwertes Leben' kennt die göttliche Ordnung nicht. Vernichtung von Menschen, lediglich weil sie Angehörige eines Verbrechers, alt oder geisteskrank sind oder einer anderen Rasse angehören, ist keine Führung des Schwertes, das der Obrigkeit von Gott gegeben ist."

Theophil Wurm, Euer Herz erschrecke nicht! Gottesdienst am Himmelfahrtsfest 10. Mai 1945 im Landestheater in Stuttgart. Predigt über Johannes 14,1-5. Ansprache: "Wort an unser Volk, an Pfingsten auf allen Kanzeln unseres Landes verlesen" (S. 12).

Paul Schempp, Der Weg der Kirche, Kirchheim-Teck, 29. Mai 1945.

Edmund Schlink, Die Gnade in Gottes Gericht (Juni 1945), Gütersloh: C. Bertelsmann 1946: "Diese Schrift ist aus Predigten erwachsen, die in der Neustädter Mariengemeinde zu Bielefeld in den Monaten des deutschen Zusammenbruchs ge­halten wurden. Seit Pfingsten 1945 liegt sie ab­geschlossen da. Was sich auch alles seitdem ereig­net hat, eine Frage ist unverändert und quälend geblieben: die Frage nach dem letzten Sinn der deutschen Katastrophe. Zwar ist in den vergange­nen Monaten viel über die Schuldfrage in der Presse, in Versammlungen und Gesprächen gesagt worden. Viel war auch von der Notwendigkeit einer Umkehr die Rede. Aber die Wirkung ist bei vielen Verhärtung, Trotz und Verzweiflung. Wo Buße gesetzlich und polemisch-politisch gepredigt wird, kann auch nichts anderes die Wirkung sein. Aber es gibt eine Buße vor dem Angesicht Gottes, die uns vom Fluch des Gerichts befreit, die eine lebendige Hoffnung schenkt und einen wirklichen Neuanfang uns eröffnet. Es gibt eine Buße, die eine unendliche, Himmel und Erde vereinende Freude wirkt, da hier der Sünder heimkehrt in das Vaterhaus Gottes. Zu dieser Buße ruft die Kirche. Zu dieser Freude will auch diese Schrift führen, die infolge der Zeitumstände erst jetzt in Druck erscheinen kann." (Nachwort S. 65)

Theophil Wurm, "Wort an die Christenheit im Ausland" vom Juli 1945 (veröffentlicht im Oktober 1945 zus. mit dem Stuttgarter Schuldbekenntnis): "Wir entschuldigen nichts von den Grausamkeiten und Ungerechtigkeiten, die von Parteistellen und auch manchen militärischen Kommandostellen an der Bevölkerung der besetzten Gebiete begangen worden sind. Wir haben ja manches davon im eigenen Lande zu erleiden gehabt. Wir verurteilen insbesondere die Geiselmorde und den Massenmord an den deutschen und polnischen Juden. Wir Christen in Deutschland haben sehr darunter gelitten, daß solche Dinge den deutschen Namen schändeten und die deutsche Ehre befleckten."  (KJ 1945-1948, S. 27 f.) Sontag (S. 237) nennt das "politisch abgefedert gesprochen. Viele von uns würden heute viel uneingeschränkter von kirchlicher und christlicher Mitschuld sprechen."

Wort des Reichsbruderrates an die Pfarrer vom 24. August 1945: "Moralische Maßstäbe reichen nicht aus, um die Größe der Schuld, die unser Volk auf sich geladen hat, zu ermessen. Immer neue Tatsachen der Unmenschlichkeit werden bekannt. Viele können es immer noch nicht fassen, daß das alles wahr sein soll. In diesem Abgrund unserer Schuld ist Leib und Seele unseres Volkes vom Tode bedroht. Wir bekennen unsere Schuld und beugen uns unter die Last ihrer Folgen. Aus der Tiefe schauen wir auf zu Christus, dem Gekreuzigten ... und dem Auferstandenen."  (Kirchl. Jahrbuch 1945-1948, S. 4)

Kirchenkonferenz im August 1945 in Treysa: Votum von Martin Niemöller und Wort an die Gemeinden: "Wo die Kirche ihre Verantwortung ernst nahm, rief sie zu den Geboten Gottes, nannte bei Namen Rechtsbruch und Frevel, die Schuld in den Konzentrationslagern, die Mißhandlung und Ermordung von Juden und Kranken und suchte der Verführung der Jugend zu wehren."

Stuttgarter Schuldbekenntnis vom 19. Oktober 1945.

Erklärung der Kirchl.-Theol. Sozietät in Württemberg am 9. April 1946: "Wir sind mutlos und tatenlos zurückgewichen, als die Glieder des Volkes Israel unter uns entehrt, beraubt, gepeinigt und getötet worden sind. Wir ließen den Ausschluß von Mitchristen, die nach dem Fleisch aus Israel stammten, von den Ämtern der Kirche, ja sogar die kirchliche Verweigerung der Taufe von Juden geschehen. Wir widersprachen nicht dem Verbot der Juden­mis­sion ... Wir haben indirekt dem Rassedünkel Vorschub geleistet durch die Ausstellung zahlloser Nachweise der arischen Abstammung und taten so dem Dienst am Wort der frohen Botschaft für alle Welt Abbruch."

Westfälische Provinzialsynode vom Juli 1946: "Wir haben dann gegen die Ausrottung der Juden und anderer Verfemter nicht laut genug unsere Stimme erhoben."

Darmstädter Wort vom 8. August 1947.

Rundschreiben der Oldenbg. Kirche vom 6. Dezember 1947: "Die getauften Christen jüdischer Abstammung sind durch die Tau­fe Glieder des Gottesvolkes des Neuen Bundes geworden. Wo diese Bedeutung der Taufe geleugnet wird, da traut die Kirche natürlichen und geschichtlichen Bedingungen eine größere Kraft zu als dem Handeln Gottes. Wir müssen bekennen, daß in den vergangenen Jahren auch Christen sich mehr von staatlichen Maßnahmen und Forderungen und von allgemeinen antisemitischen Stimmungen als von dieser christlichen Verpflichtung haben leiten lassen. Die Tatsache, daß einzelne Glieder der christli­chen Kirche in vorbildlicher Treue sich der verfolgten und gefährdeten Mitchristen jüdischer Abstammung angenommen haben, kann diese Schuld nicht ausstreichen." (Kirchl. Jahrbuch 1945-1948, S. 222 f.)

Wort zur Judenfrage vom 8. April 1948 (verlesen am 1. August 1948, 10. S.n.Tr.)

Erklärung der Synode der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens vom 17./18. April 1948: "Wir empfinden es tief beschämend, daß der umfassendste und grausamste Versuch zur gewaltsamen Ausrottung des Judentums, den die Weltgeschichte kennt, im Namen des deutschen Volkes unternommen wor­den ist. Millionen Juden, Männer, Frauen und Kinder, ein Drittel des ge­samten Volksbestandes, wurden von uns vernichtet. Es bedarf keines Wortes darüber, daß dies den christlichen Grundsätzen der Gerechtig­keit, Duldung und Nächstenliebe im tiefsten widerspricht. Es wäre aber zu billig, die Verantwortung dafür auf die damaligen Machthaber, an de­nen Gottes Gericht sich erfüllt hat, abzuschieben. Sofern der Rassenhaß unter uns gehegt oder doch ohne ernstlichen Widerstand geduldet wor­den ist, sind wir mitschuldig geworden. Auch unsere sächsische Kirche hat zur Verfolgung der Juden, selbst der christlichen, beigetragen. Seit 1933 wurde durch die damalige Kirchen­führung planmäßig der Weg beschritten, die Judenchristen aus der kirch­lichen Gemeinschaft auszuschließen. Viele Pfarrer und Gemeinden ha­ben dazu geschwiegen, ja manche haben sich an dieser Haltung sogar persönlich beteiligt. Wenn es auch an bewußt christlicher Gegenwirkung nicht gefehlt hat, so ist es doch durch den Bruch kirchlicher Gemeinschaft mit den Juden zur Verleugnung des Wesens der Kirche gekommen. ... (Die Kirche und das Judentum, 1976, S. 544 f.)

Wort des Kirchentages der Bekennenden Kirche Schlesiens in Wehrkirch vom 30. Mai 1948: "Wir haben durch eigenes Versagen und durch unser Schweigen den Weg unseres Volkes in Gottlosigkeit, Nihilismus und Gesetzlosigkeit mit verschuldet. Wir haben immer wieder aus Angst um unser eigenes Leben zu dem Unrecht an den Unterdrückten, zur Ausbeutung des Arbeiterstandes, zum Mord an den Juden und Millionen anderen geschwiegen, statt uns zu unseren leidenden Brüdern und damit zu unserem Herrn Jesus Christus in barmherziger Liebe zu bekennen."

1. Vollversammlung des ÖRK vom 22. August bis 4. September 1948 in Amsterdam: Concerns of the churches - The Christian approach to the Jews.

Hans Meiser, Einladung zu einer Tagung in der Ev. Akademie Tutzing im Herbst 1949: "Zwischen den Juden und dem deutschen Volk ist Furchtbares vorge­fallen. Schwere Schuld hat unser Volk auf sich geladen, von der sich auch seine christlichen Glieder nicht freisprechen können. Haben auch die Christen jene schrecklichen Vorgänge nicht gewollt, so haben sie doch nichts Entscheidendes dagegen getan. Außerdem bleibt die drängende Frage, ob nicht im Bewußtsein mancher Reste jenes alten Wahnes zurückgeblieben sind, aus dem sich Christen berufen glaubten, eine angebliche Verwerfung Israels durch Gott selbst vollziehen zu sollen." (Die Kirchen und das Judentum, 1976, S. 546 f.)

Wort zur Judenfrage vom 27. April 1950.

Ignaz Maybaum, Das Ende des Mittelalters (1963), in: Michael Brocke/ Herbert Jochum (Hrsg.), Wolkensäule und Feuerschein. Jüdische Theologie nach dem Holocaust, München: Chr. Kaiser 1993, S. 14-16.

Fernsehserie: Der unvergessene Krieg, 1981.

Erklärung der Kirchenleitung der VELKD zum Verhältnis von Christen und Juden vom 3. Juni 1983.

Zur Verhältnisbestimmung "Kirche - Judentum". Dokumentation von Verfassungstexten und -diskussionen evangelischer Landeskirchen. Texte aus der VELKD 161/2012.

3. Tagung der 12. Synode der EKD, Magdeburg 3. bis 9. November 2016: Kundgebung "... der Treue hält ewiglich." (Psalm 146,6) - Eine Erklärung zu Christen und Juden als Zeugen der Treue Gottes.

Dokumentarfilm: Benjamin Ferencz. Chefankläger der Nürnberger Prozesse - Der Unbeirrbare, SRF 2016.

Schuld & Vergebung

Ein jüdisches Gebet, das aus einem KZ überliefert ist und dort gebetet wurde:

  • "Friede sei den Menschen, die bösen Willens sind, und ein Ende sei gesetzt aller Rache und allem Reden von Strafe und Züchtigung. Aller Maßstäbe spotten die Greueltaten; sie stehen jenseits aller Grenzen menschlicher Fassungskraft, und der Blutzeugen sind viele. Darum, o Gott, wäge nicht mit der Waage der Gerechtigkeit ihre Leiden, daß du sie ihren Henkern zurechnest und von ihnen grauenvolle Rechenschaft forderst, sondern laß es anders gelten. Schreibe vielmehr allen Henkern und Angebern und Verrätern und allen schlechten Menschen zu und rechne ihnen an: All den Mut und die Seelenkraft der andern, ihr Sichbescheiden, ihre hochgesinnte Würde, ihr stilles Mühen bei allem, die Hoffnung, die sich nicht besiegt gab, das tapfere Lächeln, das die Tränen versiegen ließ, und alle Liebe und alle Opfer, all die heiße Liebe. Alle die durchpflügten, gequälten Herzen, die dennoch stark und immer wieder vertrauensvoll blieben angesichts des Todes und im Tode, ja auch die Stunden der tiefsten Schwäche. Alles das, o Gott, soll zählen vor dir für eine Vergebung der Schuld als Lösegeld, zählen für eine Auferstehung der Gerechtigkeit. All das Gute soll zählen und nicht das Böse. Und für die Erinnerung unserer Feinde sollen wir nicht mehr ihre Opfer sein, nicht mehr ihr Alpdruck und Gespensterschreck, vielmehr ihre Hilfe, daß sie von der Raserei ablassen. Nur das heischt man von ihnen, und daß wir, wenn alles vorbei ist, wieder als Menschen unter Menschen leben dürfen und wieder Friede werde auf dieser armen Erde über den Menschen guten Willens, und daß der Friede auch über die anderen komme." (Zitiert nach Jörg Zink, Wie wir beten können, Stuttgart 1970, S. 149)

Franz Weinmann, Apokalyptische Reiter. Seelsorgebrief aus der Verbannung [des Konzentrationslagers Dachau], Ende März 1945:

  • "Es bleibt ein Geheimnis Gottes, daß er gerade in dieser Zeit, wo wir das baldige Ende unserer Unfreiheit ahnen, ja, wo wir um die Wende - und wie wir hoffen um eine glückliche Wende - unseres Schicksals wis­sen, daß Gott gerade noch in dieser letzten Zeit, so kurz vor dem geöffne­ten Tor der Freiheit so viele Lebensopfer fordert. Sind es Sühneopfer? Will er Opferer, die sich unschuldig für die Schuldigen hingeben? Nur so kann ich's verstehen. Das wäre Weisheit Gottes. Das wäre größte Gnade für die Ungnädigen! Ungnade kann ja nur durch Gnade überwunden wer­den, Haß nur durch Liebe. Will Gott uns durch die Unschuldsopfer, die er durch die apokalyptischen Reiter holen läßt, vielleicht zeigen, daß auch wir, wenn wir bald uns zu entscheiden haben, das Gleiche tun sollen? Nämlich, daß wir Gleiches nicht mit Gleichem, Böses nicht mit Bösem ver­gelten? Daß wir vielmehr das Gleiche, nämlich das Böse, mit dem total Ungleichen, nämlich mit dem Guten, daß wir den Haß mit Liebe über­winden? Mit einer Liebe allerdings, die sich auch zuerst das längst zer­störte Fundament der sühneheischenden Gerechtigkeit und der gerechten Sühne schafft, um dann auf diesem Boden neu wirksam zu werden. Das wird es wohl sein. Nur so kommen wir zu einem Ende, wenn wir einen Schlußstein setzen hinter den ewigen Kreislauf von Unrecht und Vergel­tung, von Untat und Rache, einen Schlußstein hinter Haß und Hölle. Und dieser Schlußstein ist ein doppelter Quader, ist uns von Gott in die Hände gegeben durch Christus und heißt: Gerechtigkeit und Liebe!" (Konrad Hofmann, Reinhold Schneider, Erik Wolf (Hrsg.): Sieger in Fesseln. Christuszeugnisse aus Lagern und Gefängnissen (Das christliche Deutschland 1933-1945, Gemeinschaftliche Reihe, Heft 1), Freiburg im Breisgau: Verlag Herder 1947, S.103)

Wilhelm Halfmann, Wie sollen wir heute predigen? Rundschreiben an die schleswig-holsteinischen Geistlichen im Mai 1945, in: Kurt Jürgensen, Die Stunde der Kirche. Die Ev.-Luth. Landeskirche Schleswig-Holsteins in den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg, Neumünster 1976, S. 261-263.

Martin Pörksen, Predigt auf der Vorläufigen Gesamtsynode der ev.-luth. Landeskirche Schleswig-Holsteins in Rendsburg am 14. August 1945, in: Richard Quasebarth (Hrsg.), Berichte über die 3 Tagungen der Vorläufigen Gesamtsynode in den Jahren 1945-46 und die Tagung der 5. ordentlichen Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Schleswig-Holsteins vom 13. bis 17. Oktober 1947 in Rendsburg, Kiel: Landeskirchl. Archiv 1958.

  • "... Wir stehen hier heute vor Gott und bekennen, daß das letzte Urteil über uns und unser Volk Gott, Gott allein, zusteht; aber wir bekennen zugleich: Wir sind die Schuldigen, wir haben das 1. Gebot übertreten. Gott fragt uns, die Kirche, noch einmal die uralte Frage: Wo ist dein Bruder? und wir antworten: Wir sollten unseres Bruders Hüter sein? Aber in der Kirche war keine Wacht. Die Kirche übte das Wächteramt nicht aus. ..." (S. 3)

Kurt Jürgensen: "Präses Halfmann hatte ... den Mut, ... am 28. Oktober 1945, der Redaktion des 'Kieler Kurier', der Zeitung der britischen Militärregierung, zu schreiben.

  • Half­mann beklagte den 'Vorspann' zur eigentlichen [Stuttgarter Schuld-]Erklärung: 'Die Aufmachung setzt dem Leser eine dreifache Brille auf: Schlagzeile, Überschrift, Vorbemerkung. Der normale Leser kann nun gar nicht anders, als die Erklärung als glattes Schuldbekenntnis der Kirche am Kriege mit all seinen Erscheinungen zu verstehen, und zwar als Bekenntnis auch der politischen Schuld vor den Vertretern der Kriegsgegner. Tatsächlich aber ist das Bekenntnis der Kriegsschuld Deutschlands nicht in der Erklärung enthalten. Es findet sich nur in der Schlagzeile und in der Vorbemerkung.' Halfmann betonte: Wenn die Erklärung 'so gelesen und verstanden' werde, wie dies dem Leser durch die Aufmachung 'suggeriert' werde, sei dies 'ein schwerer Schlag für die Ev. Kirche' und rücke sie - ungerechtfertigterweise - in die Nähe des 'Landesverrats'. ... Halfmann ... wollte aber auch die Schuld nicht einseitig sehen und fragte, wie seines Erachtens 'der Deutsche einfach fragt': 'Die polnischen Greuel, die Frauenschändungen, die Vernichtung der mittel- und osteuropäischen Kulturlandschaft mit ihrem Reichtum an Lebensmitteln, die Vertreibung der Millionen - kurz der beispiellose Volksmord, der jetzt vor sich geht - ist der keine Schuld? Solange darüber verlegen verschwiegen (sic) wird, solange hat man drüben keine Vollmacht, von deutscher Schuld zu reden.'" (Reumann, Kirche und Nationalsozialismus, 1988, S. 391 f.)

Kurt Jürgensen: "Am 31. Oktober 1945 hatte Präses Halfmann in seiner eigenen Flensburger Gemeinde - er war immer noch Pastor an der St. Marienkirche - über 'Die Kirche im deutschen Zusammenbruch' zu sprechen.

  • Er [Halfmann] mußte zur Schulderklärung Stellung nehmen; seine Gemeinde erwartete dies von ihm. Noch einmal verteidigte Halfmann seinen Standpunkt: Die Kirche habe nicht 'Schuld im politischen Sinne' zu bekennen, sie habe kein politisch-historisches Urteil zu fällen. Die Kirche habe allerdings von 'Schuld im religiösen Sinne' zu reden, und dies müsse aber in der ganz konkreten Situation der zerbrochenen nationalsoz. Herrschaft und in der Suche nach einem wirklichen Neuanfang geschehen." (Reumann, Kirche und Nationalsozialismus, 1988, S. 393)

Wilhelm Halfmann [eigentlich: Heinrich Rendtorff], Sind wir schuldig? Ein Wort zum Bußtag 1945, in: Wilhelm Halfmann, Predigten, Reden, Aufsätze, Briefe. Aus dem Nachlass zusammengestellt und bearbeitet von Wilhelm Otte, Karl Hauschildt und Eberhard Schwarz, hrsg. von Johann Schmidt, Kiel 1964, S. 97-99. 

Hans Asmussen, Erläuterungen zur Stuttgarter Schulderklärung. [Von der schleswig-holsteinischen Kirchenleitung am 8. Dezember 1945 durch Rundschreiben den einzelnen Pröpsten zur Kenntnis gebracht.] Zitiert nach: Jürgensen, Die Stunde der Kirche ..., 1976, S. 231:

  • "Was bedeutet das Unrecht, das heute an unserem Volke getan wird, für das Bekenntnis unserer Schuld? Es bedeutet zunächst gar nichts. Es ändert an dem, was wir Deutschen in Polen, in Griechenland, in Holland an Bösem getan haben, nicht das geringste. Es deckt unsere Schuld an den Nichtariern in gar keiner Weise zu. Es rechtfertigt unser Schweigen und unser Mitmachen in den bösen zwölf Jahren durchaus nicht. Wohl aber ist es so, daß ein Verschweigen oder Verdecken unserer Schuld uns hindert, den Sieger auf die Seine anzureden. Die nicht be­kannte Schuld verschließt uns den Mund und verschließt dem Sieger das Ohr. Ich frage Euch Amtsbrüder, die ihr gegen das Wort von Stuttgart protestiert: Hättet ihr denn den Mut, vor den Altären und auf den Kanzeln den Namen Jesu Christi anzurufen gegen Unrecht, das uns heute geschieht, wenn ihr nicht vorher diesen Namen angerufen habt um Vergebung von dem Unrecht, das wir getan haben?"

Hans Treplin, Persönlicher Brief [an die Amtsbrüder] vom August 1946 (Vervielfältigung).

[Hans Treplin], Entwurf für ein Wort der Synode an die Gemeinden: Das Vaterunser in der deutschen Not. Ein Wort der Landessynode der evangelisch-lutherischen Landeskirche Schleswig-Holstein. Rendsburg, September 1946 (unterschrieben von Juhl, Prehn, Pörksen, Torp, Treplin, Rendtorff, Steltzer, Danielsen, Tonnesen, Hildebrand; blieb auf Einspruch der englischen Militärregierung damals unveröffentlicht). Quelle: LKANK, 11.00.0, Protokolle der Landessynode (Schleswig-Holstein), Nr. 25.

  • Die englische Zensur beanstandete folgende Sätze: In ihm haben wir aber auch keine Schuld mehr vor den Menschen und sind darum fähig zu vergeben. Auch unseren Feinden! In ihm sind wir, als in seinem Gericht Freigesprochene, fähig, auch die furchtbare Blutschuld, die im Osten an unserem Volk begangen wird, zu vergeben. Während alle jetzt in unserem Volk so begreiflicherweise aufwachenden Rachegedanken nur in das Verderben führen, ist hier der Weg zur Rettung frei. Daß Gott uns in Jesus vergibt und wir in Jesus unseren Schuldigern von Herzen vergeben, ist der einzige Weg zur Rettung unseres Volkes. Wir schämen uns des Evangeliums von Christo nicht, des Evangeliums von der Vergebung auch der deutschen Not [Halfmann korrigiert später: Schuld], denn es ist eine Kraft Gottes, die da rettet. Diese Gottesretterkraft haben wir bitter nötig, denn die Versuchung der deutschen Not geht über unsere Kraft. Die sittliche Kraft unseres Volkes droht zu zerbrechen: Unter der Brotnot lösen sich die Begriffe von Eigentum und Besitz. Das siebente Gebot: Du sollst nicht stehlen! - verliert weithin seine Überzeugungskraft. -   Bei der Überspannung der öffentlichen Abgaben steigt die Versuchung zum Betrug ungeheuer. Die hohen Einkommensteuersätze stellen den Kaufmann vor die Wahl, ob er seine Buchungen und Geschäftsberichte fälschen oder sein Geschäft liquidieren soll. -  Die Notwendigkeit der politischen Wiedergutmachung wird für Tausende Anlass zur Lüge und Unwahrhaftigkeit. -   Das Verhältnis zwischen Einheimischen und Entheimateten wird immer schwieriger. Vielfach glimmt zwischen beiden Seiten schon die kaum verborgene Glut des Hasses. -  Durch die Überbelegung der Wohnungen erwächst dem Familienleben großer Schaden. Der Friede des Hauses, die alte deutsche Häuslichkeit, wird untergraben. Infolge der langen Zurückhaltung der Kriegsteilnehmer in den Gefangenenlagern, insonderheit der Verheirateten, jetzt noch eineinhalb Jahre nach der Waffenstreckung, leidet die Ehemoral je länger desto stärker.

Vermutlich von Wilhelm Halfmann stammen folgende Vorschläge zur Verbesserung des beanstandeten Textes:

  • "in ihm sind wir fähig" ersetzt durch: "Christus kann uns fähig machen"
  • "im Osten" gestrichen
  • "deutsche Not" ersetzt durch: "deutsche Schuld" 
  • Behauptung "Die hohen Einkommensteuersätze stellen den Kaufmann vor die Wahl" ersetzt durch Fragen: "Bringen nicht die hohen Einkommensteuersätze den ... Kaufmann in schwere Gewissensnöte? Soll er ... fälschen oder liquidieren? Gibt es ein Drittes?"

Wilhelm Halfmann, Vergessen, Sühnen, Beichten. Vortrag auf der Evangelischen Woche Flensburg 1948 (Schriftenreihe des Landeskirchlichen Amtes für Volksmission, Heft 3), Hamburg: Reich & Heidrich 1948.

Kritik von Pastor Johann Haar am Verschweigen der "Woche der Brüderlichkeit" in Schleswig-Holstein am 23. März 1957 in der Schleswig-Holsteinischen Volkszeitung

Gründung eines Arbeitskreises "Kirche und Judentum" am 18. November 1957 in Kiel durch Eduard Lohse (Vorsitz) und Sigo Lehming (Schriftführer)

Landeskirchliche Presse- und Informationsstelle (Hrsg.), Bischof Halfmann und die Juden, Kiel 1960, Kopie in: LKAK 20.01 Nr. 660.

Wilhelm Halfmann, Zur Bewältigung unserer Vergangenheit, in: Glauben und Erziehen. Festgabe für Gerhard Bohne zu seinem 65. Geburtstag, Neumünster: Ihloff & Co. 1960, S. 9-19; auch in: Halfmann: Predigten, Reden, Aufsätze, Briefe ..., Kiel 1964, S. 135-142.

Hans Asmussen, Die Judenfrage ..., in: ders., Zur jüngsten Kirchengeschichte. Anmerkungen und Folgerungen, Stuttgart: Ev. Verlagswerk 1961, S. 114-119.

  • "Es ist ein weitverbreiteter Irrtum, daß nur das deutsche Volk zu den Schuldigen gehöre. Man muß feststellen, daß der Judenhaß um die ganze Welt ging und geht. Es ist eine Art von Bequemlichkeit, wenn deutsche Kirchenämter nur von der deutschen Schuld reden wollen. Nein! Wir müssen den Judenhassern in den USA und in der arabischen Welt ihren Spiegel vorhalten. Allerdings steht Deutschland an erster Stelle unter den Schuldigen, wird sogar von Sowjetrußland und seinem Unrecht an den Juden nicht erreicht. Man müßte aber blind sein, wenn man nicht sähe, daß auch in anderen Ländern nur ein Funke genügen würde, um ähnliche Scheußlichkeiten auszulösen. Denn - es ist schrecklich zu sagen - größer noch als unsere Schuld an den Ermordeten ist die Tatsache, daß wir auch auf diesem Gebiet als die Auslösenden dastehen. Gewisse Scheußlichkeiten unter den Menschen bedürfen offenbar eines, der sie entfesselt. Und das sind wir gewesen." (S. 116)

Gründung des Nordelbischen Arbeitskreises Christen und Juden am 3. Juni 1981 in Kronshagen (Jörgen Sontag, Bericht nach 25 Jahren, 2007)

Martin Pörksen, Warum schwieg Breklum? Auszug aus: ders., Die Breklumer Mission - trotz Krieg im Kirchenkampf, in: Wolfgang Prehn, Zeit, den schmalen Weg zu gehen. Zeugen berichten vom Kirchenkampf in Schleswig-Holstein, Kiel: Luth. Verlagsgesellschaft 1985, S. 119-127, hier S. 122 f.

Ev. Presseverlag Nord (Hrsg.), Nordelbische Kirchenzeitung 61. Jahrgang/ 20. Oktober 1985, Nr. 20: Thema "Schuld und Vergebung", Kiel: Ev. Presseverlag Nord 1985.

Kurt Jürgensen, Die Schulderklärung der Evangelischen Kirche in Deutschland und ihre Aufnahme in Schleswig-Holstein, in: Klauspeter Reumann (Hrsg.), Kirche und Nationalsozialismus. Beiträge zur Geschichte des Kirchenkampfes in Schleswig-Holstein, Neumünster 1988, S. 381-406.

Hans Rempel, Die Fragen nach Schuld, Mitschuld oder Haftung (vor 1990), in: ders., Mit Gott über die Mauer springen. Vom mennonitischen Bauernjungen am Ural zum Kieler Pastor. [Postum] herausgegeben von Hans-Joachim Ramm, Husum: Matthiesen 2013, S. 233-238; 242-244; 405; 415 f.; darin S 412 f.:

  • "Es ist eine grundsätzliche, eine ethische, eine menschliche Sache und Frage, ob wir, die wir an diesem schrecklichen Krieg teilgenommen haben, aus freien Stücken weiter Militärdienste verrichten wollen. Wir haben nicht so schnell wie möglich alles zu vergessen und weiterzumachen, als wäre nichts geschehen, sondern wir haben das Leben anzunehmen als ein überragendes Geschenk. Wir sind noch einmal davongekommen. Die Frage, warum gerade wir am Leben geblieben sind, werden wir nicht beantworten können, aber wir sollten uns fragen, wozu wir davongekommen sind. Wir dürfen die bösen Erlebnisse nicht verdrängen, vielmehr müssen wir in bewusster Erinnerung an überstandene Ängste und Schmerzen, die wir anderen zugefügt und die wir selbst erlitten haben, von neuem beginnen, neu mit dem Leben anzufangen, menschlich zu leben, gemeinsam zu leben, hoffnungsvoll zu leben."

Heinz Eduard Tödt, Versagen und Bewährung - Schuld und Verhängnis (1990), in: ders., Komplizen, Opfer und Gegner des Hitlerregimes. Zur "inneren Geschichte" von protestantischer Theologie und Kirche im "Dritten Reich". Hrsg. von Jörg Dinger und Dirk Schulz, Gütersloh: Chr. Kaiser 1997 [postum], S. 383-392.

Axel Schildt, "Jetzt liegen alle großen Ordnungs- und Gesittungsmächte zerschlagen im Schutt". Die öffentliche Auseinandersetzung mit dem "Dritten Reich" in Schleswig-Holstein nach 1945 - unter besonderer Berücksichtigung von Stellungnahmen aus der Evangelisch-Lutherischen Kirche, in: ZSHG 119 (1994) 261-276.

Klauspeter Reumann, Der Kirchenkampf in Schleswig-Holstein von 1933 bis 1945, in: Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte. Bd. 6,1: Kirche zwischen Selbstbehauptung und Fremdbestimmung, Neumünster 1998, S. 111-451, darin: Die Rezeption der Stuttgarter Schulderklärung (S. 412-421).

Johann Claussen, Licht, das in die Augen sticht, in: Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt 2/1999, S. 24.

Klauspeter Reumann, Halfmanns Schrift "Die Kirche und der Jude" von 1936, zuerst in: Verein für Schleswig-Holsteinische Geschichte (Hrsg.): 100 Jahre Verein für Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte (Schriften des Vereins für Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte, Reihe II, Band 48), Neumünster 1996; jetzt in: Annette Göhres, Stephan Linck, Joachim Liß-Walther (Hrsg.): Als Jesus "arisch" wurde. Kirchen, Christen, Juden in Nordelbien 1933-1945. Die Ausstellung in Kiel, Bremen: Edition Temmen 2003, S. 147-161.

Sönke Zankel, Die Bekennende Kirche und die "Judenfrage": Der Radikalantijudaismus des Wilhelm Halfmann. In: Niklas Günther und Sönke Zankel (Hg.): Die Theologie zwischen Kirche, Universität und Schule. Festschrift für Klaus Kurzdörfer, Kiel 2002, S. 52-66 (eine überarbeitete Fassung ist online einsehbar: hier).

Günter Hirsch: Ansprache des Präsidenten des Bundesgerichtshofs beim Festakt aus Anlass des 100. Geburtstags von Hans von Dohnanyi am 8. März 2002 in Karlsruhe (online auf bundesgerichtshof.de).

Jörgen Sontag, "Aber das Wort sagten sie nicht!" Die mühsamen Schritte der evangelischen Kirche zur Anerkennung ihrer Mitschuld an der Judenverfolgung, in: Annette Göhres, Stephan Linck, Joachim Liß-Walther (Hrsg.): Als Jesus "arisch" wurde. Kirchen, Christen, Juden in Nordelbien 1933-1945. Die Ausstellung in Kiel, Bremen: Edition Temmen 2003, 22004, S. 229-253.

Klauspeter Reumann, "... Filialen der jüdischen Synagoge". Zur Entstehung von Wilhelm Halfmanns "Die Kirche und der Jude" 1936, in: Grenzfriedenshefte, H. 3, Flensburg 2004, S. 163-178.

Rolf Bossi: Halbgötter in Schwarz. Deutschlands Justiz am Pranger, Frankfurt am Main: Eichborn 2005, S. 201 ff: Furchtbare Juristen vor und nach 1945 (Auszüge online).

Hanna Lehming, Antisemitismus in der Kirche - wie kam es dazu? Schleswig-holsteinische Theologen in der NS-Zeit, in: Hansjörg Buss, Annette Göhres, Stephan Linck, Joachim Liß-Walther (Hrsg.): "Eine Chronik gemischter Gefühle". Bilanz der Wanderausstellung 'Kirche Christen, Juden in Nordelbien 1933-1945', Bremen: Edition Temmen 2005, S. 271-280.

Christina Semper, Das Verhältnis der Bekennenden Kirche zum Judentum in Schleswig-Holstein am Beispiel Wilhelm Halfmanns, in: Präsident des Schleswig-Holsteinischen Landtages (Hrsg.), Kirche, Christen, Juden in Nordelbien 1933-1945. Die Ausstellung im Landtag 2005 (Schriftenreihe des Schleswig-Holsteinischen Landtages, Heft 7), Kiel 2006, S. 103-113.

Stephan Linck, "Fehlanzeige". Wie die Kirche in Altona nach 1945 die NS-Vergangenheit und ihr Verhältnis zum Judentum aufarbeitete, Hamburg: Kirchnkreis Altona 2006.

Klauspeter Reumann, Die Rezeption der Stuttgarter Schulderklärung, in: ders., Kirchenkampf als Ringen um die "Mitte". Die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Schleswig-Holsteins, in: Manfred Gailus/ Wolfgang Krogel, Von der babylonischen Gefangenschaft der Kirche im Nationalen. Regionalstudien zu Protestantismus, Nationalsozialismus und Nachkriegsgeschichte 1930 bis 2000, Berlin: Wichern 2006, S. 29-58, hier S. 54-57.

Hanna Thorbeck: Ohne Erinnerung keine Versöhnung, in: WeiterGehen 2007. Texte zum Nachdenken für jeden Tag, Lahr: Kaufmann Verlag 2006.

Sönke Zankel, "Ich kann die christlich-jüdische Verbrüderung unter Eliminierung der Theologie nicht mitmachen". Bischof Halfmann und der christliche Antijudaismus in den Jahren 1958-1960. In: Demokratische Geschichte. Jahrbuch für Schleswig-Holstein. 21 (2010), S. 123-138 (online einsehbar: hier).

Stephan Linck, Pastor Johann Haar und die Vorgeschichte des christlich-jüdischen Dialogs in der schleswig-holsteinischen Landeskirche, in: Bernd Gaertner/Joachim Liß-Walther (Hrsg.), Aufbrüche. Christlich-jüdische Zusammenarbeit in Scheswig-Holstein nach 1945. Eine Festschrift, Kiel: Steinkopf 2012, S. 190-197.

Stephan Linck, Neue Anfänge? Der Umgang der Evangelischen Kirche mit der NS-Vergangenheit und ihr Verhältnis zum Judentum. Die Landeskirchen in Nordelbien, Band 1: 1945-1965, Kiel 2013.

Harald Richter, Hinabgestiegen in das Reich des Todes. Das Konzentrationslager, Pastor Meyer und kirchliche Gedenkstättenarbeit in Ladelund, Hannover: Luth. Verlagshaus 2014.

Karl Ludwig Kohlwage, Manfred Kamper, Jens-Hinrich Pörksen (Hrsg.): "Was vor Gott recht ist". Kirchenkampf und theologische Grundlegung für den Neuanfang der Kirche in Schleswig-Holstein nach 1945. Dokumentation einer Tagung in Breklum 2015. Zusammengestellt und bearbeitet von Rudolf Hinz und Simeon Schildt in Zusammenarbeit mit Peter Godzik, Johannes Jürgensen und Kurt Triebel, Husum: Matthiesen Verlag 2015. (Kommentar von Harald Richter, Ladelund)

Stephan Linck, Neue Anfänge? Der Umgang der evangelischen Kirche mit der NS-Vergangenheit und ihr Verhältnis zum Judentum. Die Landeskirchen in Nordelbien, Band 2: 1965-1985, Kiel: Lutherische Verlagsgesellschaft 2016.

Johannes Jürgensen, Biblische Anregungen zum Umgang mit der Schuld anderer, Beitrag 2016.

Johannes Jürgensen, Schuld und Versöhnung im Prozess der Neuordnung unserer Kirche, Vortrag am 6. März 2017 in Breklum. Abgedruckt in: Karl Ludwig Kohlwage, Manfred Kamper, Jens-Hinrich Pörksen (Hrsg.): "Was er euch sagt, das tut!" Der Wiederaufbau der schleswig-holsteinischen Landeskirche nach dem Zweiten Weltkrieg. Dokumentation einer Tagung in Breklum 2017. Zusammengestellt und bearbeitet von Peter Godzik, Rudolf Hinz und Simeon Schildt, Husum: Matthiesen Verlag 2018, S. 73-78.

Stephan Linck, Unschuldig schuldig? Der kirchliche Umgang mit der NS-Vergangenheit. Vortrag am 10. April 2017 in der Christ-König-Kirche (Hamburg-Lokstedt) (Onlinefassung).

Peter Godzik: Zwei theologische Probleme im Umgang mit der Schuld nach 1945. Gesichtspunkte für eine kritische Diskussion, aufgeschrieben im Oktober 2021.