Dietrich Bonhoeffer, 1942/1943:
Wer hält stand? Allein der, dem nicht seine Vernunft, sein Prinzip, sein Gewissen, seine Freiheit, seine Tugend der letzte Maßstab ist, sondern der dies alles zu opfern bereit ist, wenn er im Glauben und in alleiniger Bindung an Gott zu gehorsamer und verantwortlicher Tat gerufen ist, der Verantwortliche, dessen Leben nichts sein will als eine Antwort auf Gottes Frage und Ruf. Wo sind diese Verantwortlichen? ...
Die letzte verantwortliche Frage ist nicht, wie ich mich heroisch aus der Affäre ziehe, sondern wie eine kommende Generation weiterleben soll. Nur aus dieser geschichtlich verantwortlichen Frage können fruchtbare - wenn auch vorübergehend sehr demütigende - Lösungen entstehen. Kurz, es ist sehr viel leichter, eine Sache prinzipiell als in konkreter Verantwortung durchzuhalten. ...
Dummheit ist ein gefährlicherer Feind des Guten als Bosheit. Gegen das Böse läßt sich protestieren, es läßt sich bloßstellen, es läßt sich notfalls mit Gewalt verhindern, das Böse trägt immer den Keim der Selbstzersetzung in sich, indem es mindestens ein Unbehagen im Menschen zurückläßt. Gegen die Dummheit sind wir wehrlos. Weder mit Protesten noch durch Gewalt läßt sich hier etwas ausrichten; Gründe verfangen nicht; Tatsachen, die dem eigenen Vorurteil widersprechen, brauchen einfach nicht geglaubt zu werden - in solchen Fällen wird der Dumme sogar kritisch -, und wenn sie unausweichlich sind, können sie einfach als nichtssagende Einzelfälle beiseitegeschoben werden. Dabei ist der Dumme im Unterschied zum Bösen restlos mit sich selbst zufrieden; ja, er wird sogar gefährlich, indem er leicht gereizt zum Angriff übergeht. Daher ist dem Dummen gegenüber mehr Vorsicht geboten als gegenüber dem Bösen. Niemals werden wir mehr versuchen, den Dummen durch Gründe zu überzeugen; es ist sinnlos und gefährlich. ...
Das Wort der Bibel, daß die Furcht Gottes der Anfang der Weisheit sei, sagt, daß die innere Befreiung des Menschen zum verantwortlichen Leben vor Gott die einzige wirkliche Überwindung der Dummheit ist. ...
Ich glaube, daß Gott aus allem, auch aus dem Bösesten, Gutes entstehen lassen kann und will. Dafür braucht er Menschen, die sich alle Dinge zum Besten dienen lassen. Ich glaube, daß Gott uns in jeder Notlage soviel Widerstandkraft geben will, wie wir brauchen. Aber er gibt sie nicht im voraus, damit wir uns nicht auf uns selbst, sondern allein auf ihn verlassen. In solchem Glauben müßte alle Angst vor der Zukunft überwunden sein. Ich glaube, daß auch unsere Fehler und Irrtümer nicht vergeblich sind, und daß es Gott nicht schwerer ist mit ihnen fertig zu werden, als mit unseren vermeintlichen Guttaten. Ich glaube, daß Gott kein zeitloses Fatum ist, sondern daß er auf aufrichtige Gebete und verantwortliche Taten wartet und antwortet. ...
Es gibt Menschen, die es für unernst, Christen, die es für unfromm halten, auf eine bessere irdische Zukunft zu hoffen und sich auf sie vorzubereiten. Sie glauben an das Chaos, die Unordnung, die Katastrophe als den Sinn des gegenwärtigen Geschehens und entziehen sich in Resignation oder frommer Weltflucht der Verantwortung für das Weiterleben, für den neuen Aufbau, für die kommenden Geschlechter. Mag sein, daß der Jüngste Tag morgen anbricht, dann wollen wir gern die Arbeit für eine bessere Zukunft aus der Hand legen, vorher aber nicht. ...
Wir sind stumme Zeugen böser Taten gewesen, wir sind mit vielen Wassern gewaschen, wir haben die Künste der Verstellung und der mehrdeutigen Rede gelernt, wir sind durch Erfahrung mißtrauisch gegen die Menschen geworden und mußten ihnen die Wahrheit und das freie Wort oft schuldig bleiben, wir sind durch unerträgliche Konflikte mürbe oder vielleicht sogar zynisch geworden - sind wir noch brauchbar? Nicht Genies, nicht Zyniker, nicht Menschenverächter, nicht raffinierte Taktiker, sondern schlichte, einfache, gerade Menschen werden wir brauchen. Wird unsere innere Widerstandskraft gegen das uns Aufgezwungene stark genug und unsere Aufrichtigkeit gegen uns selbst schonungslos genug geblieben sein, daß wir den Weg zur Schlichtheit und Geradheit wiederfinden?
(Quelle: Widerstand und Ergebung. Briefe und Aufzeichnungen aus der Haft, hrsg. von Eberhard Bethge, München: Chr. Kaiser Verlag 1951, Seiten 9-31)
Cäsar von Hofacker, 1944: Warum haben wir gerade in heutiger Zeit Anlaß, uns mit besonderer Inbrunst zum christlichen Glauben zu bekennen? ... Weil wir fühlen, daß es bestimmte ewige Gesetze des Gutseins, des Edelmuts, der Gerechtigkeit gibt, die man nicht ungestraft verletzen darf, und die die Menschen nur dann einhalten, wenn sie - anstatt nur an die Nützlichkeit dieser Gesetze - an einen Gott glauben, der das Gute will und das Schlechte bekämpft. (Brief an seine Kinder Eberhard und Ännerle im April 1944, zitiert nach: Valerie Riedesel Freifrau zu Eisenbach, Geisterkinder. Fünf Geschwister in Himmlers Sippenhaft, 2017, S. 35)
BK-Veröffentlichungen reichsweit
1932:
Hermann Sasse, Kirchliche Zeitlage, in: Kirchliches Jahrbuch 1932; wiederabgedruckt in: Kirchliches Jahrbuch 1933-1944, S. 12-17.
1933:
Asmussen/Hasselmann/Knuth/Tonnesen/Thomsen, Das Wort und Bekenntnis Altonaer Pastoren in der Not und Verwirrung des öffentlichen Lebens [Altonaer Bekenntnis], 11. Januar 1933, in: dies., Wach auf, wach auf, du deutsches Land. Vier Vorträge zum Altonaer Bekenntnis mit einer erläuternden Vorbemerkung, Hamburg: Agentur des Rauhen Hauses 1933.
Hans Asmussen, Neues Bekenntnis? Ein Beitrag zum Neubau der Kirche, Berlin: Wichern [Mai?] 1933:
- "Darum fragen wir: Sind die evangelischen Kirchen Deutschlands bereit, es bindend auszusprechen, daß das christliche Heil eine noch leidenschaftlichere Hingabe verdiene als das politische Heil? Sind sie bereit zu bezeugen, daß jemand, der sein ganzes Leben in erster Linie auf das politische Heil gesetzt hat, unmöglich die köstliche Perle und den Schatz im Acker gefunden haben kann? Sind sie bereit, sich bindend dazu zu äußern, daß das politische Heil, wenn es erreicht wird, dennoch Unheil ist, gemessen am Heil des Christus? Sind sie also bereit zu bezeugen, daß in diesem Sinne alle irdischen Mächte im Unheilsraume sind?" (S. 21)
Der Aufruf der Jungreformatorischen Bewegung [vom 9. Mai 1933], in: Niederdeutsche Kirchenzeitung 3 (1933) 199-200.
Die 16 Thesen der Jungreformatorischen Bewegung [vom 19. Mai 1933], in: Niederdeutsche Kirchenzeitung 3 (1933) 200-201.
Karl Barth u. a., Eine theologische Erklärung zur Gestalt der Kirche von Professoren, Pastoren, Ältesten und Diakonen im Rheinland ("Düsseldorfer Thesen") vom 20. Mai 1933, in: Niederdeutsche Kirchenzeitung 3 (1933) 217.
Walter Künneth, Denkschrift der Jungreformatorischen Bewegung über ihre Stellung zur Reichsbischofsfrage [Ende Mai/Anfang Juni 1933], in: Junge Kirche 1 (1933) 1-6.
Karl Barth u. a., 18 Forderungen zur Gestalt der Kirche vom 4. Juni 1933, in: Niederdeutsche Kirchenzeitung 3 (1933) 217 f.
Ludwig Steil, Hans Ehrenberg u.a., Wort und Bekenntnis westfälischer Pastoren zur Stunde der Kirche und des Volkes (Bochumer Pfingstbekenntnis) vom 4. Juni 1933, in: K. D. Schmidt (Hg.), Die Bekenntnisse des Jahres 1933, S. 33-35.
Aufruf der altpreußischen Generalsuperintendenten an die Gemeinden vom 26. Juni 1933.
Karl Barth, Theologische Existenz heute! (Zwischen den Zeiten, Beiheft 2 = Theologische Existenz heute, Heft 1), München: Chr. Kaiser [1. Juli] 1933.
Martin Niemöller, Die Jungreformatorische Bewegung und die Kirchenpolitik. 16 Thesen [vom 30. Juli 1933], in: Junge Kirche 1 (1933) 99-101.
[Pfarrer der Tecklenburger Synode (Hrsg.)], Neue Kirche im neuen Staat. Bekenntnis. Gemeindeaufbau. Kirchenleitung. Nationalsozialistischer Staat. "Deutsche Christen", Gütersloh: C. Bertelsmann [August] 1933, darin:
- Thesen [Tecklenburger Bekenntnis] (S. 9-38)
- Erläuternde Referate (S. 39-81)
Dietrich Bonhoeffer, Das Betheler Bekenntnis, [August] 1933. Erstform des Bekenntnisses, in: ders., Gesammelte Schriften. Herausgegegeben von Eberhard Bethge. Zweiter Band: Kirchenkampf und Finkenwalde. Resolutionen, Aufsätze, Rundbriefe 1933 bis 1945, München: Chr. Kaiser 1959, S. 90-119.
Hanns Lilje, Theologische Existenz und kirchliches Handeln. Gedanken zu Karl Barths Schrift "Theologische Existenz heute!", in: Junge Kirche 1 (1933) 137-147 [14. September].
22 Berliner Pfarrer, Eingabe an die Nationalsynode der Deutschen Evangelischen Kirche zu Wittenberg vom 27. September 1933, in: Junge Kirche 1 (1933) 204 f.
- "Die erste öffentliche Verweigerung gegen das konzertierte und immer wieder zelebrierte Syndrom der behaupteten Einheit von 'Kreuz und Hakenkreuz'" (G. Brakelmann, Der Weg nach Barmen, 2010, S. 69)
Theodor Ellwein/ Christian Stoll (Hrsg.), Riederauer Thesen zur lutherischen Volksmission (Bekennende Kirche, Heft 1), München: Chr. Kaiser [Oktober/November] 1933.
- Hermann Sasse: "... erarbeitet unter meiner Leitung bei einer Tagung von Mitgliedern der werdenden BK ..." (Brief vom 28. September 1956, zitiert von E. Bethge in: Bonhoeffer, GS II, S. 82)
Martin Niemöller (Hrsg.), Das Bekenntnis der Väter und die bekennende Gemeinde [das überarbeitete Betheler Bekenntnis vom November 1933], 3. Aufl. München: Chr. Kaiser 1934.
Heinrich Vogel, Acht Artikel Evangelischer Lehre um der gegenwärtigen Irrlehre willen den Verirrten zur Weisung, den Angefochtenen zum Trost, bekannt auf dem Grunde der Heiligen Schrift, Berlin: Furche-Verlag Ende Nov. 1933.
1934:
Karl Barth, Erklärung über das rechte Verständnis der reformatorischen Bekenntnisse in der Deutschen Evangelischen Kirche der Gegenwart, in: Junge Kirche 2 (1934) 118-122 [angenommen von der Freien reformierten Synode in Barmen-Gemarke am 3. und 4. Januar 1934].
Hans Asmussen, Kreuz und Reich. [Blätter ... aus der gemeinsamen Arbeit zwischen Pastor und Nicht-Pastor], Berlin: Wichern 1934.
Hans Asmussen (Hrsg.), 1. Heft der Schriftenreihe "Die Gemeindekirche", Altona [5. Januar] 1934, darin:
- Rudolf Jäger/ Fritz Collatz, Die Gemeindekirche als Sinn und Ziel unserer Arbeit (S. 5-10)
- Johannes Tonnesen, Die Gemeindekirche als Hoffnung der Pastoren (S. 11-14)
Hans Asmussen, Bekenntnis und Synode. Eine grundsätzliche Betrachtung mit besonderer Berücksichtigung der 28 sächsischen Thesen (Die Gemeindekirche, Heft 2), Altona: Hans Harder 1934 [14. Februar].
Hans Asmussen, Der Bischof der Gemeinde (Die Gemeindekirche, Heft 3), Altona: Hans Harder 1934 [7. April].
Die Ulmer Erklärung vom 22. April 1934, in: Junge Kirche 2 (1934) 371 f.
- Die Ulmer Erklärung markiert den Beginn der Bekennenden Kirche. Auf Anraten Hans Asmussens (K. D. Schmidt, Fragen ..., S. 268) wurde formuliert: "Wir versammelten Vertreter der württembergischen und bayrischen Landeskirchen, der Freien Synode im Rheinland, in Westfalen und Brandenburg, sowie vieler bekennender Gemeinden und Christen in ganz Deutschland erklären als rechtmäßige evangelische Kirche Deutschlands vor dieser Gemeinde und der gesamten Christenheit ..."
Hans Asmussen, Lutherisches Bekenntnis heute, Vortrag in Breslau am 13. Mai 1934 (4. Heft der Schriftenreihe "Die Gemeindekirche")
Karl Immer (Hrsg.), [1.] Bekenntnissynode der Deutschen Evangelischen Kirche, Barmen 1934 [29.-31. Mai]. Vorträge und Entschliessungen [Barmer Theologische Erklärung], Wuppertal-Barmen: Emil Müller 1934, darin:
- Hans Asmussen, Vortrag über die Theologische Erklärung zur gegenwärtigen Lage der Deutschen Evangelischen Kirche (S. 11-25)
Hans Asmussen, Die konfessionelle Bedeutung der Bekenntnissynode der Deutschen Evangelischen Kirche 1934 in Barmen, in: Junge Kirche 2 (1934) 484-488 [16. Juni].
Hans Asmussen, Die Grundlagen der Bekennenden Kirche. Nachschrift einer am 16. Juli 1934 in Dahlem gehaltenen biblischen Ansprache, Berlin-Dahlem: Burckhardthaus Verlag 1934 (Sonderdruck: Weibliche Jugend 1934, H. 9 u. 10).
Edmund Schlink, Die Frage der Erkennbarkeit göttlichen Handelns in der Geschichte. Öffentliche Probevorlesung zur Habilitation für systematische und praktische Theologie an der Universität Gießen, gehalten am 24. Juli 1934, in: Evangelische Theologie 1 (1934) 257-278.
Hans Asmussen, Die Reinigung der Gemeinde, in: Junge Kirche 2 (1934) 732-737 [22. September].
Hans Freiherr v. Soden, Artikel 1 der Verfassung der Deutschen Evangelischen Kirche vom Juli 1933 und die Barmer Theologische Erklärung, Gießen 3. Auflage (mit Anhang) 1934.
Otto Dibelius, Offene Antwort. Herrn Vizepräsident Dr. Kinder, Reichsleiter der Deutschen Christen. Berlin, am 24. September 1934, in: Junge Kirche 2 (1934) 802-806.
Die [2.] Bekenntnissynode der DEK in Dahlem am 19. und 20. Oktober 1934, in: Die Bekenntnisse des Jahres 1934, S. 157 ff.
Hans Asmussen, Kirche Augsburgischer Konfession! (Theologische Existenz heute, Heft 16), München: Chr. Kaiser 1934 [26. November].
Edmund Schlink, Pflicht und Versuchung christlichen Bekennens. [Vortrag vor evangelischen Studenten aller Fakultäten der Universität Bonn in Godesberg a. Rh. am 2. Dezember 1934] (Theologische Existenz heute, Heft 20), München: Chr. Kaiser 1935.
1935:
Heinrich Rendtorff, Volksmissionarische Aufgaben der Bekennenden Kirche. 8 Richtsätze für die Bekenntnissynode in Pommern, Januar 1935, in: Kurt Dietrich Schmidt (Hrsg.), Die Bekenntnisse und grundsätzlichen Äußerungen zur Kirchenfrage, Band 3: Das Jahr 1935, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1936, S. 35 f.
Martin Niemöller, Dienst der Kirche am Volk. Vortrag, gehalten in der Lessing-Hochschule, Berlin, am 6. Februar 1935, Berlin: Buchholz & Weißwange 1935.
Seid nüchtern und wachet! Ein Wort der Vorläufigen Leitung der DEK an die Gemeinden. Vom 21. Februar 1935, in: KJ 1933-1944, S. 89 f.
Wort der [2.] Bekenntnissynode der Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union an die Gemeinden. 4.-5. März 1935 in Berlin-Dahlem, in: KJ 1933-1944, S. ff.
Hans Asmussen, Grundsätzliche Erwägungen zur Volkskirche, in: Junge Kirche 3 (1935) 288-294 [6. April].
Vorläufige Kirchenleitung der DEK, Schreiben vom 10. April 1935 an den Führer und Reichskanzler, in: Kurt Dietrich Schmidt (Hrsg.): Dokumente des Kirchenkampfes II/1, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1964, S. 705 f.
Marga Meusel, Denkschrift über die Aufgaben der Bekennenden Kirche an den evangelischen Nichtariern vom 10. Mai 1935.
Hans Asmussen, Theologisch-kirchliche Erwägungen zum Galaterbrief [betr. die Auseinandersetzung mit den Irrlehrern], München 1935:
- "Die Auslegung ist ... niedergeschrieben vor allem auch im Blick auf den Prediger, der vor der Frage steht: Was soll ich predigen? Es ist das Kennzeichen der Generation, die jetzt in der Kirche zu Wort kommt, daß sie durch diese Frage bestimmt ist. Es besteht aber die Gefahr, daß die Reinheit dieser Frage unter dem lange andauernden Kirchenkampfe leidet. Deshalb ist es notwendig, daß zur Sache gerufen wird. Denn wir stehen und fallen mit dem Inhalt unserer Predigt." (S. 14)
Beschlüsse der [3.] Bekenntnissynode der DEK zu Augsburg 4.-6. Juni 1935, in: Junge Kirche 3 (1935) 603-607.
Hans Engelland, Allein aus Gnaden! Die Lehre von der Rechtfertigung. Theologischer Vortrag vor der Gemeinde auf dem Jahresfest der Breklumer Mission am 20. Juni 1935 (Bekennende Kirche, Heft 37), München: Kaiser 1936.
Eberhard Müller (Hrsg.): Wahrheit und Wirklichkeit der Kirche. Vorträge und geistliche Reden, gehalten auf der Deutschen Evangelischen Woche 26. bis 30. August 1935 in Hannover, Berlin: Furche 1935.
Elisabeth Schmitz, Denkschrift Zur Lage der deutschen Nichtarier, September 1935.
- Anders als Marga Meusel mit ihrer Denkschrift über die Aufgaben der Bekennenden Kirche an den evangelischen Nichtariern vom Mai 1935 bezog sich Schmitz nicht nur auf getaufte ?Nichtarier?, sondern forderte die Solidarität der Kirche mit allen Verfolgten. Während Meusel vor einem Widerstand gegen den Staat warnte, rief Schmitz zum Widerstand gegen die staatliche Judenverfolgung auf (Wikipedia zu E. Schmitz).
- Nachdem die Nürnberger Gesetze die Lage für alle Juden erheblich verschärft hatten, kam es wegen der im August 1936 in Berlin stattfindenden Olympiade zu einer leichten Entspannung. In dieser Zeit verfassten die Leitungsgremien der BK die berühmt gewordene Denkschrift vom Mai 1936 an Hitler, in der sie erstmals die Verletzung der Menschenrechte und die Erziehung zum Antisemitismus durch den NS-Staat benannten und beklagten (Ludwig 2009, S. 23).
Die Freiheit der Gebundenen. Botschaft der 3. Bekenntnissynode der Evangelischen Kirche der altpreußischen Union an die Gemeinden vom 26. September 1935.
Johann Bielfeldt, Der christliche Ritter deutscher Nation. Ein Kapitel aus der Geschichte des deutschen Volkes, Berlin: Kranz 1935.
Johann Bielfeldt, Ehre und Liebe, in: Pastoraltheologie 31 (1935) 32-47.
Martin Gauger, Beziehungen zwischen Bekenntnis und Kirchenregiment, Diss. Münster 1935.
Adolf Köberle, Das Evangelium im Weltanschauungskampf der Gegenwart. Ein Wort zur Besinnung und Entscheidung, Berlin: Furche 1935.
Walter Künneth, Antwort auf den Mythus. Die Entscheidung zwischen dem nordischen Mythus und dem biblischen Christus. Wichern-Verlag, Berlin 1935, 31935.
Kurt Dietrich Schmidt, Die Germanenmission in den gegenwärtigen weltanschaulichen Auseinandersetzungen, in: ders., Die Bekehrung der Germanen zum Christentum, Kiel 1935 ff., S. 11-62 (1. Lieferung).
Simon Schöffel, Glaube, Recht und Kirche (Beiheft 1 zum "Evangelischen Hamburg"), Hamburg: Paul Hartung 1935.
1936:
Eberhard Müller, Lebendige Gemeinde. Ein Wort zu den Zielen der Evangelischen Woche, in: Das evangelische Hamburg. Halbmonatsschrift für Niederdeutsches Luthertum, Nr. 1, Januar 1936, S. 14 ff.
Karl Immer (Hrsg.), Entchristlichung der Jugend. Eine Materialsammlung, Wuppertal-Barmen: Verlag "Unter dem Wort", e.V. (Gemeindetag) [16. Februar] 1936.
Friedrich Müller, Gedanken zur Verfassung der Deutschen Evangelischen Kirche, [Februar] 1936.
Hanns Lilje, Der Ruf der Kirche. Vortrag auf der Evangelischen Woche in Breslau am 26. März 1936, in: Bekennende Kirche, Heft 43, 1936, S. 3-18.
Dietrich Bonhoeffer, Zur Frage der Kirchengemeinschaft, 22. April 1936, in: Evangelische Theologie 3 (1936) 214-233.
Hans Asmussen, Karl Barth und die Bekennende Kirche [Karl Barth zum 50. Geburtstag am 10. Mai 1936], in: ders., Aufsätze, Briefe, Reden 1927-1945, Itzehoe: "Die Spur" Herbert Dorbandt 1963, S. 82-105.
Denkschrift der Vorläufigen Kirchenleitung der Deutschen Evangelischen Kirche an den Führer und Reichskanzler, 28. Mai 1936 (nebst 28 Anlagen), in: Kurt Dietrich Schmidt (Hrsg.), Dokumente des Kirchenkampfes II. Die Zeit des Reichskirchenausschusses 1935-1937. Erster Teil, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1964, S. 695-719.
- Stellungnahme des RKA zur Denkschrift der VKL der DEK an den Führer und Reichskanzler, 27. August 1936, in: Dokumente II, S. 996-1003.
Theophil Wurm, Der württembergische Landesbischof an die Geistlichen zur Theol. Erklärung der Deutschen Christen, 30. Juni 1936, in: Kurt Dietrich Schmidt (Hrsg.), Dokumente des Kirchenkampfes II. Die Zeit des Reichskirchenausschusses 1935-1937. Zweiter Teil, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1965, S. 788 ff.
- Helmut Gollwitzer, Zur Erklärung der "Reichsbewegung Deutsche Christen" vom 27. Juni 1936, in: Dokumente II, S. 792-801.
- Vorläufige Leitung der DEK, Stellungnahme zum Abkommen zwischen RKA und RB-DC, in: Dokumente II, S. 801 ff.
- Entschließung des württembergischen Landesbruderrates zur Theol. Erklärung der Deutschen Christen, 31. Juli 1936, in: Dokumente II, S. 941 ff.
- Erklärungen des Rates der Ev. Bekenntnissynode im Rheinland zur Theol. Erklärung der Deutschen Christen und Stellungnahme des RKA, 28. August 1936, in: Dokumente II, S. 1003-1007.
Volkmar Herntrich, Unser Bekenntnis zu Jesus Christus und die Erneuerung der evangelischen Kirche, in: Junge Kirche 4 (1936) 604-614.
Lutherische Bekenntnisgemeinschaft in Thüringen, Leitsätze zur Erläuterung des theologischen Gutachtens des RKA über die Thüringer Deutschen Christen, vermutlich Juli 1936, in: Dokumente II, S. 825 ff. und 943 ff.
Eberhard Müller (Hrsg.), Der Gott der Wahrheit. Das Wort der Kirche bezeugt auf der Deutschen Ev. Woche in Stuttgart 1936, Berlin: Furche 1936.
Friedrich Müller, Adventswort des Vorsitzenden der V.K.L. [der DEK], in: Junge Kirche 4 (1936) 1138-1140.
1937:
Kurt Frör, Die babylonische Gefangenschaft der Kirche, Erlangen o.J. (1937).
Hanns Lilje, Was wird aus der Kirche? In: Allg. Ev.-Luth. Kirchenzeitung 70 (1937) 402-406; Breklumer Sonntagsblatt 68 (1937) 211-213.
Eberhard Müller (Hrsg.): Der Heiland. Ein Buch von Jesus, dem Grund des Glaubens, dem Fürsten des Lebens und dem Herrn der Welt, Berlin: Furche 1938 (Görlitzer Vorträge 1937).
Kurt Dietrich Schmidt, Germanischer Glaube und Christentum, in: Junge Kirche 5 (1937) 207-218.
August Marahrens, Friedrich Müller, Thomas Breit: Erklärung gegen Rosenberg (31. Oktober 1937), in: Joachim Beckmann (Hrsg.): Kirchliches Jahrbuch für die Evangelische Kirche in Deutschland 1933-1944, Gütersloh: Gerd Mohn 2. Auflage 1976, S. 211-213. Zuerst abgedruckt unter dem Titel "Die Erklärung der 96 evangelischen Kirchenführer gegen Alfred Rosenberg" in: Friedrich Siegmund-Schultze (Hrsg.), Ökumenisches Jahrbuch 1936-1937, Zürich und Leipzig: Max Niehans 1939, S. 240-247.
Eduard Juhl: Verrat an Luther? Reformationsfestpredigt am 31. Oktober 1937 in Groß Flottbek, Hamburg: Agentur des Rauhen Hauses 1937.
1938:
Edmund Schlink, Die Gemeinde Jesu Christi und die Anfechtung. [Vortrag vor der evangelisch-theologischen Fachschaft der Universität Basel 1938] (Theologische Existenz heute, Heft 59), München: Chr. Kaiser 1938.
1939:
Anonymus, Die Deutsche Evangelische Kirche in den Jahren 1935 bis 1937, in: F. Siegmund-Schultze (Hrsg.), Ökumenisches Jahrbuch 1936-1937, Zürich/Leipzig 1939, S. 224-239.
Vorläufige Leitung der DEK, Öffentliches Schreiben an die Pfarrer aller Landeskirchen vom Mai 1939, in: KJ 1933-1944, S. 298-302.
Anonymus, Theologisch-ethische Besinnung. [Stellungnahme der Bekennenden Kirche zum Kriege], in: KJ 1933-1944, S. 339-344.
Anonymus, Grundlinien unserer gegenwärtigen Verkündigung. [Im Auftrag des Rates der Evangelischen Kirche der altpreußischen Union], in KJ 1933-1944, S. 344-347.
1940:
Edmund Schlink, Theologie der lutherischen Bekenntnisschriften, München: Chr. Kaiser 1940.
Edmund Schlink, Die Verkündigung der Kirche im Kriege. Vortrag auf einer Freizeit Schleswig-Holsteinischer Pfarrer in Breklum (Frühjahr 1940), in: ders., Bekennende Kirche und Welt (Das christliche Deutschland 1933 bis 1945. Dokumente und Zeugnisse. Evangelische Reihe: Heft 10), Tübingen: Furche 1947, S. 54-68.
1941:
Edmund Schlink, Der Tod als unsere Vergangenheit. Predigt in der Marienkirche zu Dortmund (1941), in: ders., Bekennende Kirche ..., 1947, S. 98-102.
1942:
Edmund Schlink, Unsere Verleugnung. Predigt in der Neustädter Marienkirche zu Bielefeld am Buß- und Bettag 1942, in: ders., Bekennende Kirche ..., 1947, S. 89-94.
Dietrich Bonhoeffer, Nach zehn Jahren (1942/1943), in: ders., Widerstand und Ergebung. Briefe und Aufzeichnungen aus der Haft, hrsg. von Eberhard Bethge, München: Chr. Kaiser Verlag 1951, Seiten 9-31 (Auszug: Glaubensbekenntnis).
1943:
Edmund Schlink, Die Passion Jesu Christi und die Welt. Vortrag gehalten in Bielefeld (1943), in: ders., Bekennende Kirche ..., 1947, S. 68-89.
Edmund Schlink, Christus löst die Siegel. Predigt auf einem Kirchentag in Westhofen (1943), in: ders., Bekennende Kirche ..., 1947, S. 103-107.
Edmund Schlink, Wehe uns! Predigt am Buß- und Bettag 1943 in der Neustädter Marienkirche zu Bielefeld, in: ders., Bekennende Kirche ..., 1947, S. 94-98.
1944:
Edmund Schlink, Die himmlische Liturgie. Predigt vor den Resten der Neustädter Mariengemeinde in Bielefeld nach der Zerstörung der Kirche (1944), in: ders., Bekennende Kirche ..., 1947, S. 107-112.
1945:
Edmund Schlink, Die Gnade in Gottes Gericht. Aus Predigten, gehalten in der Neustädter Mariengemeinde zu Bielefeld in den Monaten des deutschen Zusammenbruchs (zusammengefaßt und abgeschlossen Pfingsten 1945), in: ders., Bekennende Kirche ..., 1947, S. 112-139.
Literatur:
Kurt Dietrich Schmidt, Fragen zur Struktur der Bekennenden Kirche (1962), in: ders., Gesammelte Aufsätze. Hrsg. von Manfred Jacobs, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1967, S. 267-293.