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St. Petri-Kirche Ratzeburg

Ordination in Ratzeburg 1938

Am 6. November 1938 fand in der St. Petri-Kirche Ratzeburg die Ordination von 22 sich zur Bekennenden Kirche zählenden jungen Kandidaten statt. Ihnen ging es um Gemeinde und Kirche, um Bibel und Bekenntnis. Die Kirchenregierung war damals weitgehend von dem Zeitgeist des Dritten Reiches geprägt. In dieser Lage kamen die Lauenburgischen Sonderrechte den Kandidaten zur Hilfe. Der Lauenburgische Landessuperintendent D. Lange besaß bischöfliche Rechte. Ihm gehörte das Vertrauen der jungen Leute. So baten sie ihn, sie in der Petri-Kirche zu ordinieren. In dem festlichen Gottesdienst assistierten Propst Langlo, Eckernförde, und Pastor Halfmann, der nach dem Krieg Bischof von Holstein wurde. Soweit diese jungen Pastoren aus dem Krieg heimkehrten, ging nach 1945 mancher gute Impuls beim Aufbau neuen kirchlichen Lebens von ihnen aus. Der 6. November 1938 in St. Petri ist für sie und für die Kirche unseres Landes unvergessen geblieben.

Hermann Augustin (Hrsg.), Land, höre des Herren Wort. Ev.-Luth. Kirche und Kirchen im Kreis Herzogtum Lauenburg, Lübeck: Schmidt Römhild 1984, S. 221 f.

Ordiniert wurden am 6. November 1938 die Pfarramtskandidaten: Johannes Schmidt; Georg-Wilhelm Bleibom; Willi Twisselmann; Alfred Fürst; Peter Kjer; Eberhard Schröder; Johannes Diederichsen; Peter Albertsen; Richard Jürgens; Karl Otte; Karl-Heinrich Kock; Detlef Paul; Fritz Brunn; Johannes Andersen; Otto von Stockhausen; Hans Hansen; Erwin Grabow; Otto Eck; Ernst-Christoph Wohlenberg; Emil Feddersen; Kurt Hoffmann; Wilhelm Früchting zu Provinzialvikaren im Hilfsdienst.

Vgl. dazu:

  • Johannes Schmidt, Ordination mit Sonderrechten, in: Wolfgang Prehn (Hrsg.), Zeit, den schmalen Weg zu gehen. Zeugen berichten vom Kirchenkampf in Schleswig-Holstein, Kiel 1985, S. 33-34.