Ordnung des kirchlichen Lebens
Im Frühjahr 1936 wurde auch ein "Amt für Gemeindeaufbau" gebildet, in dem unter Leitung von Pastor Wester eine Reihe von Amtsbrüdern aus Stadt- und Landgemeinden die Frage behandelten, wie man den vielfach schlafenden Gemeinden zu neuem Leben verhelfen und eingerissene Unordnung durch bessere Ordnung ersetzen könne. Sammlung eines Gemeindekerns, mehr biblische Unterweisung, Zurüstung von Mitarbeitern, waren Fragen, die hier durchdacht wurden. Besonders mußte man sich in diesem Kreise natürlich mit der Konfirmationsnot befassen, um so mehr als in der Zeit des Nationalsozialismus der Religionsunterricht teils ganz ausfiel, besonders dann während des Krieges, teils in nicht christlichem Geiste erteilt wurde. Die Frucht dieser Überlegungen war eine "Handreichung für den Konfirmandenunterricht". Von der Konfirmationsfrage kam man auf das Problem der Kindertaufe und weitere Fragen des Gemeindelebens und der Gemeindeordnung. Die Frucht dieser Arbeit war schließlich der Entwurf einer "Ordnung des kirchlichen Lebens". Diese Ordnung wurde nach dem Kriege nach weiterer Durcharbeitung von der Generalsynode der Vereinigten evangelisch-lutherischen Kirche angenommen. Sie ist also eine Frucht der Arbeit des Bruderrates der Schleswig-Holsteinischen Bekenntniskirche. (Johann Bielfeldt, Der Kirchenkampf in Schleswig-Holstein 1933-1945, Göttingen 1964, S. 192)
Paul Gerhard Johanssen/ Reinhard Wester, Handreichung für den Konfirmandenunterricht. Erwägungen und Erfahrungen, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1937.
Paul Gerhard Johanssen, Ordnung des kirchlichen Lebens. Entwurf, in: Junge Kirche 7 (1939) 52-58; 138-144; 231-237; 361-365; 456-462; 548-554; 650-656.
Reinhard Wester, Ordnung des kirchlichen Lebens. Entwurf, in: Junge Kirche 7 (1939) 773-780; 829-832; 888-893; 8 (1940) 41-44.
Ordnung des kirchlichen Lebens. Im Auftrag des Amtes für Gemeindeaufbau der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Schleswig-Holsteins vorgelegt von Bischof Wester-Schleswig, Breklum: Missionsbuchhandlung o. J. [1948] (durchschossenes Exemplar zur Besprechung in den Pfarrkonventen).